Giersch ist das Superfood-Gemüse, welches meist völlig verkannt als „Unkraut“ in vielen Gärten wächst. Wer keinen eigenen Garten hat, kann die Wunderpflanze überall in der Natur finden.
Was macht den Giersch so besonders?
Normalerweise müssen alle Pflanzen, die erfolgreich in einem Garten wachsen, kultiviert und gepflegt werden. Bei Giersch ist alles anders. Die Pflanze, die allgemein als Unkraut gilt, braucht absolut keine Pflege. Sie wächst und vermehrt sich von alleine. Die frischen Blätter können das ganze Jahr über geerntet werden, von April bis zum ersten Frost.
Das Wildgemüse wird von vielen Gärtnern nicht gerne gesehen und aus dem Beet gerupft. Die meisten haben aber die Kräuterpflanze noch nie probiert. Genauso heilsam und wertvoll wie das Superfood ist, wächst es auch. Es ist nur schwer auszurotten, sobald es erst einmal im Garten seinen passenden Standort gefunden hat. Sollten in deinem Garten mehr Gierschpflanzen wachsen als du „brauchen kannst“, bietet die Pflanzenmasse eine hervorragende Grundlage für den Kompost. Vielleicht solltest du dir den Versuch, Giersch auszurotten, noch einmal überlegen :).
Das leicht nach Petersilie und Spinat schmeckende Blattkraut kann man als Gemüse, Salat, Kräuter und Gewürz verwenden. Aber auch ein Pesto oder eine Suppe lassen sich zubereiten. Und alle Rezepte, die Bärlauch oder Rucola enthalten, können auch mit Giersch zubereitet werden.
Die Zahl 3 dominiert die Pflanze. Die Blattstiele sind dreieckig und die drei Blätter pro Stiel sind dreigezackt. Verwenden Sie die besonders frischen Triebe für einen leckeren Salat. Je öfter du ihn erntest, desto mehr sprießen neue, frische Blätter.
Die getrockneten Blätter und Samen der Pflanzen können als Gewürz, besonders für Suppen, verwendet werden. Aber nicht nicht nur die Blätter, sondern auch die Blüten kann man essen. Besonders interessant ist, dass es sehr wenige Kulturpflanzen im Garten gibt, die so anspruchslos sind. Kaum eine Gemüsepflanze gedeiht so einfach. Bis zum ersten Frost kann man die Pflanze ernten.
Welche gesundheitlichen Vorteile bietet Giersch?
Da Giersch besonders heilsam ist, wurde er früher auch „Erdholler“ genannt. Der Name ist an den Holunder angelehnt, dem ebenso viele Heilkräfte nachgesagt werden, und den man volkstümlich „Holler“ nennt. Die gesunde Pflanze gilt als Superfood, da sie sehr viele Vitamine und Mineralien enthält.
Giersch enthält bis zu 4 x mehr Vitamin C als eine Zitrone. Dies ist aber nicht der einzige Vorteil. In 100 Gramm Pflanzenmasse befinden sich 27 mg Spurenelemente und Mineralien. Das mag auf den ersten Blick nicht viel vorkommen. Vergleicht man aber diese Werte z.B. mit denen des Grünkohls, stellt sich heraus, dass dieser es nur auf 2 mg Mineralien und Spurenelemente pro 100 Gramm Pflanzenmasse bringt.
Giersch ist reich an
Zudem enthält er wichtige sekundäre Pflanzenstoffe.
Er regt den Stoffwechsel an, ist basisch und wirkt entwässernd. Die Harnorgane können mit seiner Hilfe eingelagerte Giftstoffe ausschwemmen. Aus diesem Grund wurde schon in früheren Zeiten „Erdholler“ traditionell am Gründonnerstag als Suppe zubereitet. Obwohl Forscher keine Wirkstoffe gegen Gicht nachweisen konnten, wird ihm bis heute nachgesagt, dass er Gicht lindern und heile könne.
Allergien gegen die Kräuterpflanze sind nicht bekannt. Allerdings kann Giersch, äußerlich angewendet, allergische Reaktionen auf Insektenstiche lindern. Püriere einfach die frische Pflanze und trage die Blattmasse auf die Stiche auf. Die Linderung tritt schnell ein.
Zum Schluss noch ein Rezept für ein gesundes Erfrischungsgetränk
Als Zutaten braucht man
- 1 Liter Apfelsaft
- 0,5 l Mineralwasser
- 1 Zitrone
- ca. 10 Stiele Giersch
Die Zitrone zerschneiden und die Kräuter waschen. Anschließend werden die Zitronenscheiben und die Stiele mit dem Apfelsaft zusammen in ein Gefäß gegeben. Diese Mixtur muss jetzt mindestens 6 Stunden ziehen. Danach werden die Stiele wieder entfernt und das Mineralwasser dazu gegeben. Lecker!
Bilder©Titel/Annett Seidler/Fotolia, Artikel/TwilightArtPictures/Fotolia, P,I,V